Die Deutschen lieben Kaffee: Wir sind beim Kaffeekonsum auf Platz drei, hinter den USA und Brasilien. Zwar in diesem Fall kein Weltmeistertitel, aber mit durchschnittlich 162 Liter pro Jahr, also einem halben Liter am Tag, sind wir definitiv Weltspitze. Ist das jetzt ungesund? Eine heiße Debatte liegt über dem Thema Kaffee. Es gibt zahlreiche Mythen und Geschichten, jeder sagt etwas anderes, vom Schlankmacher über Wunderheilmittel bis hin zum Herzinfarkt gibt es quasi jede Theorie. Die Redaktion der Bewegten Mittagspause bringt nun ein wenig Licht ins Dunkle.
Angeblich soll hoher Kaffeekonsum zu Dehydration führen. Tatsächlich tritt aber bei regelmäßigem Genuss ein Gewöhnungseffekt auf, der wiederrum stärker sein soll als der Effekt der Wasserausscheidung durch Koffein. Einige Studien (Fakultät Bremen) haben sogar gezeigt, dass der Kaffee auch flüssigkeitszuführend wirken kann. Wie man merkt, das ganze Thema um das „schwarze Gold“ ist ziemlich umstritten.
Was jedoch klar ist, dass in den letzten Jahren das schlechte Image des Kaffees bröckelt. Inzwischen sind die positiven Wirkungen sogar greifender als die zahllosen negativen Effekte.
Problematisch für die Studien und die damit so zahlreichen widersprüchlichen Thesen ist, dass Kaffee bei jedem Menschen unterschiedlich verstoffwechselt wird. Außerdem wirkt jede verschiedene Kaffeesorte anders.
Neuste Studien haben außerdem belegt, dass Kaffee – anders als früher vermutet – keine Auswirkung auf das Herzinfarktrisiko hat. Gleichzeitig gibt es allerdings Krankheitsbilder und Risikofaktoren, bei denen von erhöhtem Kaffeekonsum abzuraten ist. Ein Beispiel hierfür sind Osteoporose-Patienten. Wer unsicher ist, sollte sich also am besten individuell von seinem Arzt beraten lassen.
Warum macht der Kaffee eigentlich munter?
Koffein sorgt für eine Verengung der Blutgefäße. Dadurch muss das Blut mit mehr Druck pumpen. Herz- und Atemfrequenz steigen, das Gehirn und der Rest des Körpers werden optimal mit Blut versorgt. Außerdem wird der Stoff Adenosin, die sogenannte „Bremse im Gehirn“, durch Koffein blockiert, wodurch die Herzfrequenz ebenfalls steigt. Die Folge: Wir fühlen uns wacher. Des Weiteren sorgt das Koffein zu einer Intensivierung unseres Stoffwechsels und somit zu einer natürlichen Leistungssteigerung.